Vorstellung des Jagdgatters – Forstgut Hasenöhrl von Karl Hasenöhrl

Das Forstgut Hasenöhrl liegt ganz im Westen des Bezirkes Amstetten im Bundesland Niederösterreich. Es grenzt mit einer Länge von ca. 8 km direkt an die Donau und hat eine maximale Breite von ca. 1 km. Die gesamte Größe des Au-Waldkomplexes in den Gemeinden St. Pantaleon-Erla und Strengberg hat ein Ausmaß von ca. 800 ha. Aufgrund eines tödlichen Unfalles eines Jägers durch die Forkelung eines Hirsches im Jahr 1906 wurde das seinerzeit große Jagdgatter auf eine Größe von ca. 150ha verkleinert. Das Gatter befindet sich am rechten Ufer der Donau wobei dieses Gebiet von einer Vielzahl an alten Donaunebenarmen durchzogen ist. Zurzeit befinden sich 17 größere und kleinere Gewässer im Waldbereich mit einer Gesamtfläche von ca. 22 ha Wasserfläche. Durch den Bau des Kraftwerkes Wallsee-Mitterkirchen wurde der Au-Bereich durch die Abspundungen des Strauraums stark in Mitleidenschaft gezogen. Die massiven Hochwässer der vorigen Jahrzehnte führten zu einer meterhohen Schlammverlandung des gesamten Areals, wobei in den Gewässern der Wasserstand auf eine max. Tiefe von 20 cm reduziert wurde. Durch meine private Initiative wurden in den vergangenen Jahren sämtliche Gewässer renaturiert und zu sehr wertvollen Biotopen ausgebildet. Der völlig verwilderte Wald wurde größtenteils aufgelichtet, sodass sich eine vielfältige Vogelwildfauna ansiedeln konnte. So hat sich der Seeadler vor 5 Jahren im ruhigen Bereich des Jagdgatters niedergelassen und nistet dort seit einigen Jahren erfolgreich. Außerhalb des Gatterbereiches können die Hobbyornithologen nur aus größerer Distanz zum Adlerhorst fotografieren. Der Durchzug der Waldschnepfen (Zugvogel) von Süden nach Norden und umgekehrt hat durch die Auflichtung des Waldes wiederum zu einer großen Anzahl an Waldschnepfen und Bekassinen geführt. Allgemein ist durch die Herstellung eines großen Wasser-/Wald-/Wiesenbiotops die Anzahl und die Vielfalt der vorhandenen Singvogelarten auf ein Vielfaches gestiegen. Bussarde, Habichte, Weihen, verschiedene Reiherarten sowie die Rohrdommel und viele Eulenarten sind in einer großen Anzahl vorhanden. Ebenfalls hat sich eine große Anzahl an heimischen Wildenten (Stockenten, Reiherenten, Krickenten, etc.) den weitläufigen Bereich der Au zur Heimat gemacht. Alle bekannten Arten an Zugenten (Schwimm- und Tauchenten) benützen die Gewässer, welche sich innerhalb des Wildgatters befinden, als Zwischenstopp bei ihren langen Reisen in die jeweiligen Habitatgebiete im Norden und Süden Europas. Dies deshalb, weil sie im Jagdgatter wesentlich mehr Ruhe finden als außerhalb. Der letzte Bestand an Au-Hirschen im westlichen NÖ lebt ausschließlich im Jagdgatter da, wenn die Hirsche in freier Wildbahn wären, ein zu großer Schaden an den Ackerkulturen der Umgebung angerichtet würde. Eine Haltung der Au-Hirsche in freier Wildbahn ist dadurch nicht möglich und die Hirsche würden sofort von den umliegenden Jagdgesellschaften abgeschossen werden. Im Gatter befinden sich auch noch Sikahirschwild und Schwarzwild. Schwarzwild lebt auch in freier Wildbahn und kann derzeit durch eine intensive Bejagung so gehalten werden, dass sich die Wildschäden in den angrenzenden Ackerbauflächen in Grenzen halten. Infolge der Errichtung der an das Wild angepassten Biotope wurden über 1000 Stück Wildobstbäume, eine große Anzahl an Edelkastanien und über 30.000 Stück Eichen und andere fruchttragende Baumarten für die spätere Wildäsung gepflanzt. Um eventuelle Wildverluste durch die immer wiederkehrenden Hochwässer zu verhindern, wurden bisher 29 Wildrettungshügel mit einer Kubatur von über 350.000 m3 Erdmaterial errichtet. Durch diese Maßnahme ist ein Ertrinken des Wildes bei neuerlichen Hochwässern auszuschließen.
Aufgrund der geringen Größe meines Jagdgatters werden keine Riegeljagden abgehalten.
In meinem „freien Waldareal“ habe ich ca. 40 km geschotterte Wege errichtet, welche von der Bevölkerung der umliegenden Gemeinden als Naherholungsgebiet genützt werden. Einer der Wege wurde als Weitwanderweg seitens der Gemeinde St. Pantaleon-Erla ausgewiesen. Der Treppelweg und die Wiesenflächen entlang der Donau werden als Pferdewanderweg verwende