IWG-Faktencheck: VgT in der Kinorealität gefangen

DDr. Martin Balluchs undifferenzierte Rundumschlag gegen die Jagd offenbart Halbwissen

Die Initiative Wildgerecht (IWG) kritisiert den heutigen Rundumschlag von DDr. Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken (VgT) als eine undifferenzierte und polemische Agitation, die auf Klischees aufbaut und bewusst Vorurteile schürt. Im übrigen, so der Sprecher der Initiative Wildgerecht, Karl Hasenöhrl, sei es schon sehr verwegen, Ulrich Seidl Filme als Abbild der Realität zu verstehen. Daher stellt die IWG nachfolgend einige Behauptungen von DDr. Martin Balluch und dem Verein gegen Tierfabriken (VgT) richtig:

„Preislisten wie im Supermarkt“
Dass Bewirtschafter und Pächter von Eigenjagdgebieten „Preislisten wie im Supermarkt“ führen, entbehrt jeglicher Realität. Wahr ist, dass Jagdgäste, die eine Jagdkarte besitzen, an Jagden teilnehmen können und dafür im Ermessen des Jagdbesitzers auch die Kosten tragen

„Jagdgäste, die sich die Tiere anliefern lassen“
In Niederösterreich ist seit der Jagdgesetznovelle 2015 die Anlieferung von Tieren in umfriedete Eigenjagdgebiete zur Bejagung verboten.

„Ausrede, dass Tiere erlöst werden“
Von Gesetzes wegen ist der Abschuss von kranken und verletzten Tieren vorgesehen und darf auch in der Schonzeit stattfinden, um das Wildtier nicht unnötigen Qualen auszusetzen. Dabei geht es also keineswegs um Trophäenjagd.

§ 74, NÖ-Jagdgesetz
Ausnahmen von den Schonvorschriften
(1) Wild, das infolge einer Verletzung großen Qualen oder einem Siechtum ausgesetzt oder das seuchenkrank oder seuchenverdächtig ist, kann während der Schonzeit abgeschossen werden. Die Erlegung ist unverzüglich unter Darlegung der hiefür maßgebenden Gründe der Bezirksverwaltungsbehörde anzuzeigen.

Eigene Jagdsprache in umfriedeten Eigenjagden
Die Feststellung, dass in umfriedeten Jagdgebieten eine eigene Jagdsprache verwendet wird, ist ebenfalls falsch. Jagdsprache und -vokabular haben sich wie alle Sprachen über Jahrhunderte als Tradition entwickelt und werden von allen Jägern verwendet.

„Indifferenter“ Abschuss
Der Abschuss ist keineswegs indifferent, denn der gezielte Einzelschuss ist die häufigste Jagdform in umfriedeten Eigenjagdgebieten.

Gatterjagd basiert auf Kolonialismus
Dass die umfriedete Eigenjagd in Österreich auf der Ideologie des Kolonialismus basiere, ist historisch definitiv falsch. Österreich war in seiner Historie nie eine Kolonie.

Karl Hasenöhrl, Sprecher der IWG: „DDr. Martin Balluch hat sich von der völlig überzeichneten Seidl-Kinorealität zu einem undifferenzierten und polemischen Statement hinreißen lassen. Die Mitglieder der IWG bekennen sich zur artgerechten Tierhaltung in den umfriedeten Eigenjagdgebieten und zur weidmännischen Jagd., die nichts, aber auf gar nichts mit Seidls-Kinophantasien zu tun hat. Das sollte sogar ein Herr DDr. Balluch wissen.“

Hintergrund
Die Interessengruppe umfriedete Eigenjagden ist der Zusammenschluss von engagierten Betreibern und Bewirtschaftern von umfriedeten Eigenjagdgebieten mit dem Ziel, die Bevölkerung umfassend zu informieren und die öffentliche Diskussion zu versachlichen. Wir wollen als anständige Bewirtschafter umfriedeter Eigenjagden ein Zeichen setzen und proaktiv auf die Menschen zugehen, um ihnen den Zweck, den Ablauf und die Auflagen dieser Jagdform zu vermitteln. Wir sehen uns dem Ziel einer vorbildlichen, waidmännisch und ethisch einwandfreien Bewirtschaftung von umfriedeten Eigenjagdgebieten verpflichtet.

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